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Cake day: June 22nd, 2024

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  • Es wird öfter mal gesagt, dass es im Solarpunk im Idealfall eher keine klassischen Held*innen und entsprechende Erzählmuster gibt, sondern eine Gemeinschaft im Zentrum steht. Hier ist es etwas gemischt, aber die privilegierte Mina steht schon im Mittelpunkt. Ich denke sie wird bewusst als eine Übergangsfigur gezeichnet, die Strukturen fördert, bei denen es dann irgendwann nicht mehr wichtig ist, wer was angefangen hat. Dass es in dem Viertel auch nicht ganz Selbstlose gibt, die aber vom allgemeinen Aufbruch beeinflusst werden, ist ein nettes Element. Alternative Besitzverhältnisse kommen etwas über den Umgang mit dem frei gewordenen Haus ins Spiel, aber klar, am Ausgangspunkt ist es erstmal ein Projekt der gutbetuchten Mina.


  • Die Geschichte geht in eine Richtung, die mich besonders interessiert: eher nähere Zukunft, keine Wundertechnik, durchaus auch Konflikte/Reibung/unterschiedliche Positionen und auch unvermeidbare Auswirkungen des Klimawandels nicht ausgespart. In der kompakten Form ist manches nur angedeutet und trotzdem finde ich gut,dass es da ist. Trotz Zeitraffer funktioniert der Text für mich gut genug als Geschichte und ist nicht nur Stichwortgeber oder Wunschzettel.
    Es wird ein gewisser Optimismus ausgestrahlt, aber es ist keine ganz heile Welt. Es gibt ja auch interessante Geschichten im Solarpunk-Umfeld, in denen die Schattenseiten viel mehr Raum einnehmen und ‘nur’ kleine Hoffnungsschimmer sich dazu gesellen - solche Ansätze wie hier sind aber auch spannend und wichtig. (Den Climate Action Almanach, in dem die Geschichte enthalten ist, habe ich noch nicht ganz gelesen - ist auch interessant)














  • Als Auftakt könnte man was ganz Kurzes nehmen. Ich finde in Vandana Singhs Mina’s Dream stecken sehr viele Aspekte kompakt drin, die dann über andere Bücher verstreut wieder begegnen werden.

    Klassiker könnten auch ein interessanter Einstieg sein. Neben Le Guins Freie Geister, das im anderen Post erwähnt worden ist, z. B. auch Callenbachs Ecotopia (dt. Ökotopia). Spielt in westlichen US-Bundesstaaten, die sich abgespalten haben… In meiner Erinnerung steckt bei Le Guin noch mehr an Politik/Konflikten, bei Callenbach noch mehr Alltag? (Hab mal die neuen Übersetzungen verlinkt, aber gibt für beide auch ältere antiquarisch)