Tausende Menschen haben beim Christopher Street Day (CSD) in Dresden für die Rechte queerer Menschen und gegen Diskriminierung demonstriert. Gegen die bunte Parade formierte sich am Samstag ein rechter Gegenprotest.

Die vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte sogenannte “Elblandrevolte” hatte für den Samstag in sozialen Netzwerken zum Protest gegen den CSD aufgerufen.

Gegen den rechten Protest formierte sich wiederum Widerstand. Eine queere Demo, die unabhängig vom CSD demonstrierte, protestierte am Samstagmittag gegen den rechten Aufmarsch.

Ein Demo-Sprecher sprach von 120 Teilnehmenden, die sich an dem queeren Gegenprotest beteiligten. Der rechte Protest hatte Reporterangaben zufolge ungefähr die gleiche Anzahl an Teilnehmern.

Nach Angaben der Polizei vor Ort kam es zu verschiedenen Delikten rechter Demonstranten. So trugen laut Polizei fünf Teilnehmer, darunter auch zwei Kinder Gürtelschnallen mit verbotenen Runen.

Ein weiterer Teilnehmer hatte verbotene Parolen mit einem Megaphon skandiert. Gegen die Tatverdächtigen wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

Die Polizei begleitete die Demozüge durch die Dresdner Innenstadt und hielt diese auf Abstand. Die rechten Demonstrierenden liefen mit Parolen wie “Ostdeutschland”-Rufen durch die Straßen. Die queeren Demonstranten hielten lautstark dagegen an.

Wie auf Fotos zu erkennen, liefen bei der rechten Demo auch bekannte Neonazis wie Lucas S. mit. Auf einem Plakat forderte die rechte Gruppe, die Freilassung des aktuell in U-Haft befindlichen Rechtsextremisten Finley P.

Es sei wichtig klar Stellung zu beziehen, sagte eine der Protestierenden. “Der Rechtsruck, der gerade durch Europa geht, macht auch vor Dresden nicht halt”, sagte sie MDR SACHSEN. Und: “Damit wir wie alle Bürgerinnen und Bürger Rechte haben und darauf zählen können, marschieren wir auch für unsere Freiheiten.”