Auf der Fensterfront des Linke-Büros in Gotha prangt ein Davidstern. Linke-Landtagsabgeordneter Bilay sieht in dem Angriff auf sein Büro eine neue Stufe eines antisemitischen Zeitgeistes.

Unbekannte haben auf die Fensterfront des Linke-Kreisverbandsbüros in Gotha einen Davidstern geschmiert. Der Angriff auf das gemeinsame Büro von Abgeordneten und Kreispartei habe sich offensichtlich in der Nacht zu Samstag ereignet, wie die Linke-Landtagsfraktion erklärte. Es wurde Anzeige erstattet.

Der Linke-Landtagsabgeordnete Sascha Bilay erklärte, der Vorfall markiere eine neue Stufe der zunehmend aggressiven Stimmung. “Wir lassen uns davon nicht einschüchtern”, sagte er.

Nach Aussage von Bilay kam es in der Vergangenheit bereits zu Vorfällen wie rechten Aufklebern und sogar Eierwürfen auf die Fensterfront.

Das Büro befinde sich mitten in einem Wohngebiet. Dass die Täter offenbar keine Bedenken hätten, überrascht zu werden, zeige die deutlich gesunkene Hemmschwelle.

“Wir werden unser Engagement gegen Rechtsextremismus verstärken und uns entschlossen dem völkischen, antisemitischen, demokratiefeindlichen Zeitgeist entgegenstellen”, betonte Bilay.

Der Davidstern ist ein Symbol des Judentums und wurde während der NS-Zeit im Zusammenhang mit dem Holocaust auch als Zwangskennzeichnung von Juden verwendet.

Angriffe auf Wahlkreisbüros von Abgeordneten gibt es immer wieder in Thüringen. Im Wahljahr 2024 wurden im Freistaat nach Angaben des Innenministeriums 118 politisch motivierte Straftaten gegen Büros von Bundestags- oder Landtagsabgeordneten erfasst - rund ein Viertel mehr als im Jahr 2023.

  • haui@lemmy.giftedmc.com
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    4 days ago

    Ich krieg die message schon gar nicht verstanden. Ich seh alleine zwei gruppen die sowas sprühen könnten. Entweder weil wir zu viel oder zu wenig hinter jüdischen Menschen stehen aus deren Perspektive. Bitte verständlicher kritisieren. Danke!

    • Saleh@feddit.org
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      4 days ago

      Faschismus, Antisemitismus und Unterstützung für Israel schließen sich nicht aus.

      Viele Faschos finden Israel dufte und sind zeitgleich harte Antisemiten. Die israelische Regierung, rechte Parteien und proisraelische Lobbygruppen außerhalb Israels finden diese Faschos oft auch dufte. Ethnonationalisten verstehen sich ideologisch gut, solange sie in den “richtigen Ländern” leben.

      Ansonsten gibt es natürlich auch noch Faschos, die sich freuen, dass man in Deutschland über Israel Muslime und Juden gegeneinander aufhetzen kann, etwas wo auch proisraelische Gruppen z.T. einsteigen, etwa indem sie Narrative von “importierten Antisemitismus” oder “selbsthassender Juden” (für antizionistische Juden) weiterverbreiten.

      In Magdeburg wurden im November 2023 z.B. Gräber auf einem muslimischen Friedhof mit Hakenkreuzen und Davisternen beschmiert.

      https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/friedhof-graeber-beschmiert-hakenkreuz-102.html