Das Bingo Spiel nachdem ich und meine Mutter das/ein Gespräch darüber hatten, dass ich trans bin. Ein paar tolle Highlights:
- Ich bin nur trans, weil es mir Leuten aus dem politisch gleichen Umfeld mir das eingeredet haben
- Ich sollte nicht in meinem Dorf mein kommen raus durchziehen.
- Nichts ist an mir weiblich (also ob das ein Gegenargument ist)
- Auch mein äußeres wird nicht wirklich weiblich werden (angeblich auch durch Hormone nicht)
- Ich kann doch nicht trans sein, weil ich 2 Wochen vor meinem kommen raus meinnen Bart vehement verteidigt habe (wollte keine Aufmerksamkeit erregen)
Auch auf meine Erläuterungen, dass ich nicht nicht transitionieren kann und dass es mir aktuell relativ beschissene damit geht hat sie nur mit “Ich glaube trotzdem, dass du dir das nur von anderen hast einreden lassen”.
Ey, aber wenigstens hat sie den Standpunkt “Ich verstehe es nicht, aber ich akzeptiere es”, was mir zugegebenermaßen auch eigentlich schon reicht.
Nichts ist an mir weiblich
Woah, schneller kann man Dysphorie wohl nicht auslösen, oder?
Aber nun ja, du hast deine Schuldigkeit getan, der Ball liegt nun bei deiner Mutter, entweder sie kommt klar damit oder halt nicht. (Ich hoffe sie kommt dann nicht als nächstes damit an, dass es ja Trans Personen gibt die es später bereuht haben zu transitionieren)
Bleib stabil und steh für das was du bist ein!
Woah, schneller kann man Dysphorie wohl nicht auslösen, oder?
Das hat es tatsächlich nicht, aber wenn man Weiblichkeit auf Verhaltensweisen bezieht hat sich halt ehrlich gesagt schon irgendwie Recht. Jedoch ist das ganze Ding halt auch nur ein gesellschaftliches Konstrukt, was mir ziemlich am Arsch vorbei geht
Das verstehe ich ehrlich nicht. Oder besser gesagt: “es ist nur ein gesellschaftliches Konstrukt und das geht nur am Arsch vorbei”, die Aussage kommt mir unaufrichtig (oder gespalten) vor von einer Transperson. Denn wenn es dir tatsächlich am Arsch vorbei geht, warum dann transitionieren oder sich überhaupt damit befassen? Bin ehrlich neugierig, das zu verstehen
Das Geschlecht (als welches man wahrgenommen wird) setzt sich aus zwei Bereichen zusammen. Einmal dem Aussehen und dann dem Verhalten. Bei beidem gibt es Merkmale die eher Typisch maennlich/weiblich gesehen werden. Mir geht es primaer darum, dass ich gerne anders Aussehen will. Ich habe mit typisch weiblichen Verhaltensweisen/Interessen eigentlich eher weniger am Hut. Meine Interessen sind eigentlich allesamt eher typisch maennliche Interessen.
Dementsprechend meine ich mit “was weiblichkeit ist geht mir am Arsch vorbei” primaer die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen an Interessen und Verhalten. Ich will nur einfach anders Aussehen.
Andere werden da natuerlich auch deutlich andere Wuensche haben (also ein gesteigertes Interesse an eher typisch weiblichen Interessen/Verhaltensweisen), jedoch ist das bei mir nicht so.
“Hast du dir das gründlich überlegt?” und top 10 andere vollkommen unnötige Fragen die sie einer Person nach ihrem Kommen raus stellen können.
So als ob man sich das nicht wirklich extrem gründlich überlegt und sich 100% sicher ist, wenn man sich damit gleichzeitig zur Zielscheibe von Anfeindungen macht.
Aber nach einer Op zu fragen ist doch irgendwie logisch, oder? Scheint mir zumindest harmlos wenn ich dass mit “psychisch Krank” und so vergleiche.
Ich finde die erste Frage so verfickt unnötig, natürlich hat auch meine Mutter mich damit in Frage gestellt als ich mein Kommen Raus hatte.
Und ja ich kann alles von deinem Kommentar unterschreiben.
Aber nach einer Op zu fragen ist doch irgendwie logisch, oder? Scheint mir zumindest harmlos wenn ich dass mit “psychisch Krank” und so vergleiche.
ja, OPs,kann man drüber reden, aber ich finds halt schräg, wenn man mich dann plötzlich (nach bremsen, wegerklären, ignorieren) belehrt, was weg und was stattdessen hin müsse. weil … keine ahnung, das müsse dann halt schon sein. die sprünge, die da jedenfalls in meiner familie in der allerfrühesten zeit passiert sind und auch noch passieren, sind wild. :/
Kommt dann wohl auf den Kontext an. Wenn es ohne vorheriges rungeeier angesprochen wird, würde ich es einfach als Interesse am Leben des anderen werten, was ja positiv ist.
So wie du das beschreibst klingt dass aber eher nach “jetzt willst du doch auch ne Frau sein, dann musst du doch auch einen Frauenkörper haben, hilfe ich hab Angst, da ist jemand der nicht in mein bisheriges Weltbild passt.”
Naja, trotzdem alles gute dir und cows are underrated, hoffe ihr bekommt die Aktzeptanz und die Unterstützung die ihr verdient habt.
Naja Menschen sind schon unterschiedlich. Ich bin bei vielem eher voreilig, bei sowas vllt nicht, aber trotzdem ist das glaub ich nicht immer ne super dumme Frage
ich hatte ein ähnliches gespräch … ich denke halt, meine eltern haben den paragraph 175 noch erlebt. ich gestehe ihnen zu, dass sie ein bisschen länger brauchen. aber ich habe auch sehr deutlich gemacht, dass ich nicht um erlaubnis bitte. ich glaube es hilft, da klare grenzen zu setzen. (zb. dass eins keine ratschläge/gedanken/meinungen zu operationen hören will)
alle nötige kraft dir. <3
Könnte ich for ein Extrahochwähli geben, bekämst du eines für die “Grün-ist-mein-Pfeffer”-Paprikas.
Herzlichen Glückwunsch erstmal zum Durchziehen und zum halbwegs tragbaren Ergebnis.
Zum Thema “Einreden lassen” kann man ggf. recht gut damit kontern, indem man auf das ganze Prozedere zur Indikationsstellung hinweist und das ausführlich erklärt, das “werden die Psychotherapeut_innen schon gründlich prüfen”.
Darf ich mal fragen, ob ich das rechts in der Mitte als “Mottowoche” richtig lese und was es damit auf sich hat? 🙂
Das mit Der Mottowoche hast du richtig gelesen. Die Geschichte da hinter ist, das wir bei uns in der Mottowoche einen Tag als Thema “Geschlechtertausch” hatten und der Gedanke hinter dem Punkt ist, dass ich nur deswegen trans bin.
Spannender Aufhänger. Dann müssten ja in praktisch überall in den Abi-Jahrgängen auch noch ein paar hundert Trans*-Personen auf diese Weise “entstanden” sein, im Laufe der Jahre. Oder Leute, die 80er Neonsachen tragen. Oder Zuhälter. Oder Leute die in Mittelalter-Klamotten rumlaufen. Okay, wait. Ich lief auch früher in Mittelalter-Klamotten rum, aber doch nicht wegen der Mottowoche… 😆
Okay, wait. Ich lief auch früher in Mittelalter-Klamotten rum, aber doch nicht wegen der Mottowoche
Bist du dir da auch ganz sicher?
…und wo ist eigentlich meine Frau mit ihrer neonfarbenen Hotpants hingegangen?
Ich versuche Soli und Kraft zu senden!
SEI TRANS! SEEEEEEI TRANS! @cows_are_underrated@feddit.org - ALLES, WAS DU WILLST, IST EINE FRAU ZU WERDEN. SEI TRANS! SEEEEEEI TRANS!
🏳️🌈 @cows_are_underrated@feddit.org 🏳️🌈
Jetzt hat sich die Schwulenagenda so lange so viel Mühe gegeben, aber die Transagenda hat doch gewonnen. Wie unfair!
Tja, die Niederlage müssen sie wohl akzeptieren.
Nichts ist an mir weiblich
Ich finde, deine Schrift hat was feminines (sie ist lesbar).
Das liegt daran, dass das von meinen Freunden geschrieben wurde. Ansonsten koennte das niemand lesen
Großen Respekt, dass du das durchgezogen hast. Das ist ein großer Schritt - bei dem man auch immer abwägen muss, ob man sicher genug ist, diesen zu gehen - und hat dich sicher viel Mut gekostet. Ist natürlich von Person zu Person anders, aber mir ist bei meinem ersten Outing das Herz ziemlich in die Hose gerutscht und ich bin “nur” homosexuell. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg und dass du viele liebe Menschen in deinem Umfeld hast oder finden wirst, die dich dabei unterstützen.
Ey, aber wenigstens hat sie den Standpunkt “Ich verstehe es nicht, aber ich akzeptiere es”, was mir zugegebenermaßen auch eigentlich schon reicht.
Das ist ein guter Anfang. Meine Eltern haben beide teils homophobe Aussagen rausgehauen, bevor ich mich geoutet habe. Durch den Kontakt zu mir hat sich das über Zeit aber geändert und mittlerweile sind sie deutlich offener geworden und unterstützen mich. Ich wünsche dir, dass das auch bei dir der Fall sein wird.
Solidarische Grüße! 🏳️⚧️🏳️🌈❤️
Meine Mutter weiß es schon laenger, nur hat Sie mich damals dann am telefon abgewuergt (die gesamte Story gibt es hier: https://feddit.org/post/11635402), nur gabs seit dem kein Gespraech, wo man mal so einige Dinge klaeren kann. Das ganze ist auch eher so zufaellig aus einer anderen Situation entstanden.
Die Backstory kannte ich noch gar nicht. So oder so muss man leider immer wieder Leuten im Leben erklären, warum man ist, wie man ist - und das manchmal öfter pro Person. Dass du dich das auch bei eher unangenehmen Reaktionen traust und für dich selbst einstehst, ist stark!
Oh je, das tut mir sehr Leid für dich :/ Dass “die da” dich trans “gemacht” haben erscheint mir besonders schmerzhaft (So ähnlich kenne ich es mit dem N-Wort, dass man “denen” auf den Leim gegangen sei weil man den Ausdruck nicht mag). Du bist Du, und hoffentlich bist du bald ein glückliches Du.
Menschen gehen bei ihnen unbekannten Konzepten manchmal durch Phasen ähnlich zu den Phasen der Trauer, insbesondere dem Ignorieren oder Leugnen. Schlimmer könnte es dadurch werden, dass deine Mutter denkt (!) sie wäre im Begriff einen wichtigen Menschen zu verlieren (Notiz am Rande: Menschen ändern sich, auch ohne Hormone). Die weniger grerifbare aber deutlich größere Gefahr, wenn Transmenschen (oder allgemein Menschen mit anderen “Lebensmodellen” - unschöner Begriff) weiter im Verborgenen Leben ist den Leuten dann meist nicht bekannt.
Ich wünsche dir viel Kraft, wir sind im Geiste bei dir!
Solidaritätsbekundungslaute, viele!
