Aus dem Handelsblatt-Archiv: 400 Milliarden Euro werden in Deutschland pro Jahr vererbt. Was ist mit jenen, die leer ausgehen? Ein Soziologe erklärt, was Nicht-Erben fühlen.
Aus dem Handelsblatt-Archiv: 400 Milliarden Euro werden in Deutschland pro Jahr vererbt. Was ist mit jenen, die leer ausgehen? Ein Soziologe erklärt, was Nicht-Erben fühlen.
Das hier empfinde ich als zentral:
Wohl eher die Mär von Leistung und sozialer Gerechtigkeit. Das es manche durch Leistung zu einem gerechten Einkommen schaffen heißt nicht das unsere Gesellschaft darauf fußt. So zu tun sorgt aber für Ruhe und das schon lange. Wenn die Reichen nicht so verdammt gierig wären könnte diese Ungerechtigkeit ewig so weiter gehen aber da sie alle den Hals nicht voll kriegen endet es vermutlich irgendwann mit einem Knall. Denke es kann aber noch länger so weiter gehen als man für möglich hält.
Auf dieser Ebene schafft man nur weitere Emotionen. Die Begriffe “Leistung” oder “Soziale Gerechtigkeit” werden von allen aus eigener Perspektive ausgelegt.
In wie weit zählen wir eingeschränkte Freiheiten oder übernommenen Risiko zur Leisting? Diese gehören jedoch zu beruflichen Belastung und kommen bei Tarifen auch zum Tragen. Wo beginnt oder hört soziale Gerechtigkeit auf? Zählen schwere Startbedingungen in der Kindheit und Familie dazu? Oder sehen wir eine eventuell besser umgesetzte Erziehungsarbeit der Eltern als Leistung und vermuten diese quasi rückwirkend aus gesellschaftlicher Perspektive?
Bevor wir auf dieser Ebene Schuldige suchen, müssen wir uns in den darüber liegenden Prinzipien und Werten einig sein.
Die wenigsten der Reichen würden sich dieser Gruppe zuordnen. Das ist ein gesellschaftliches Problem.
Vielleicht bin ich (hoffentlich nur heute) zu dumm, ich verstehe deinen Punkt nicht.
Ich fange noch mal weniger emotional mit meinem Punkt an, der vielleicht nicht besonders gut formuliert war:
Unsere Vergütung findet größten Teils nach Qualifikation statt (vereinfacht Angebot/Nachfrage?) und nicht danach welche Leistung für unsere Gesellschaft erbracht wird. Letzteres ist halt auch verdammt schwer messbar. Gleichzeitig wird gesagt, wer mehr leistet hat mehr/soll mehr haben. Wie soll das gehen? Ich meine: Das muss es gar nicht so lange alle genug haben um anständig zu Leben. Dies wiederum ist für immer mehr Menschen nicht möglich weshalb die Mär von Leistung und entsprechender Belohnung offensichtlicher wird. Warum können immer weniger Menschen gut leben obwohl der Wohlstand steigt? Das ist uns auch leider allen klar: Vermögen wird immer weiter auf weniger umverteilt. Kein (kaum ein) Nutznießer dieser Entwicklung wird sich da benachteiligen und so laufen wir sehenden Auges in Messer.