Die Dokuserie bietet einen fesselnden, noch nie da gewesenen Einblick in den Alltag von Rettungskräften der Bergwacht und zeigt echte Einsätze in den bayerischen Alpen - hautnah und in beeindruckenden Bildern.

Ich habe seit langem mal wieder was aus der ARD-Mediathek empfohlen bekommen, und diese Doku-Serie hat mich beeindruckt. Das Konzept klingt vielleicht erst etwas abgelutscht, aber es ist wirklich gut produziert und macht Spaß zu schauen.

    • philpo@feddit.org
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      4 days ago

      Gern.

      Kleiner Nachtrag noch: Umgekehrt schmeißen wir mit Ressourcen um uns das es auch wieder lächerlich ist.

      Beispiele: Bei der Nachtsuche die später in der Wand endet ist der “Christoph München” zu sehen. Dabei handelt es sich um einen Intensivtransporthubschrauber(ITH)(also ein Hubschrauber der darauf spezialisiert ist kritisch kranken Patienten von Klinik zu Klinik zu fliegen) - daher ist dieser auch Nachtflug-fähig. Zwar übernehmen diese auch Primäreinsätze, dies ist aber eben nicht ihre primäre Aufgabe.(Anders als beim Christoph Murnau,der zwar primär auch ein ITH ist,aber als Dual-Use Hubschrauber von vornherein so eingeplant ist -> Deswegen auch die Winde).

      Besonders schwer wiegt das,weil wir nachts kaum entsprechende Hubschrauber haben in Deutschland (die nächsten Nachtflugmaschinen für den Rettungsdienst&Intensivtransport stehen dann in Regensburg, Nürnberg und Villingen-Schwenningen). Die Chance,dass dann also jemand ohne Versorgung und daran verstirbt ist groß. (Bonuspunkte weil Christoph München noch einige Spezialaufgaben übernimmt& ein Limit für die Anzahl an Nachtlandungen dank einer Bürgerinitiative hat).

      Natürlich braucht man da einen Hubschrauber - unbestritten. Aber eben nicht den 3x so teuren ITH sondern einen verdammten normalen Polizei oder Rettungshubschrauber. Dumm nur: Die bayerische Polizei ist da in den letzten Jahren sehr viel zurückhaltender geworden aus Kostengründen (war früher anders) und verweist eben primär auf den Rettungsdienst. Und es gibt schlicht keine entsprechenden Rettungshubschrauber in Süddeutschland. Also verbraten wir lieber sinnlos Geld. (Bonus: Man hätte übrigens,das ist mir aus sicherer Quelle mittlerweile zugetragen worden, die Alpinpolizei aus AT anfordern können. Mangels klarer Kostenregelungen ist das aber schwierig wenn keine definitive Person zugeordnet werden kann,weil dann keiner weiß wer die Rechnung zahlt…weil Deutschland und Österreich seit 30 Jahren an einem Abkommen zur grenzüberschreitenden Rettung verhandeln…)

      Anderes Beispiel: Es gibt div. Beispiele wo Pat. eher sinnlos an den Hubschrauber abgegeben werden, obwohl sie bei entsprechender Behandlung durch jemand halbwegs fach-gebundnenen durchaus mit weniger maximalen Mitteln zu retten gewesen wären. Das ist den Leuten vor Ort nicht vorzuwerfen. Denn,again: Die haben eine med. Ausbildung im Bereich von “ein paar Wochenenden”. Man muss eher darüber nachdenken warum die Einsatzkonzepte so sind wie sie sind,dass man diese Kolleginnen und Kollegen so in die Einsätze schickt, tlw. sprichwörtlich zum “nachschauen”. Das sorgt einerseits für diese “Übertriage”,andererseits aber auch für einen Untertriage (siehe den älteren Herren mit der Hirnblutung und die bewusstlose Dame).

      Am Ende leiden darunter alle: Patienten, andere Patienten (denen dann Ressourcen fehlen), Helfer, Kassen, Gesellschaft.

      Auf gut deutsch gesagt: Der Bergtourismus Sommers wie Winters bringt Bayern, aber auch Baden-Württemberg (da ist noch katastrophaler) Milliarden. Warum schaffen wir es nicht, wenigstens an den Hotspots einen adäquate medizinische Versorgung herzustellen. Niemand zweifelt an,dass du vieles nur mit Ehrenamt schaffst. Eine große Suchaktion im Gelände ist nur mit vielen Leute machbar. Eine Schlechtwetterbergung auch. Das geht nur ehrenamtlich. Aber es spräche nichts dagegen z.B. in Garmisch, Oberstdorf, Berchtesgaden auch mit teil- oder hauptamtlichen Kräften zu arbeiten um wenigstens während der Kernzeiten Medizin an den Patienten zu bringen (und nein, die DSV Skiwacht zählt nicht - der Ausbildungsstand ist ident zur Bergwacht)

      Die Antwort ist: Weil niemand dafür zahlen will. Und das sehe ich irgendwie nicht ein,dass man das dann auf den Rücken der EAs austobt.

      Source: Früher selber Berg/Skirettung, Flugretter(aka HEMS-TC), Stationsleiter und was dir sonst noch so an Blaulicht und Bergrettungsqualis einfällt.

      Heute nur noch als Lawine einsetzbar.